Living in the post

Einleitende Überlegungen zu den Potentialen und Grenzen postsozialistisch-ethnographischen Forschens

Autor/innen

  • Klara Nagel Humboldt-Universität zu Berlin
  • Carina Fretter Humboldt-Universität zu Berlin

DOI:

https://doi.org/10.18452/23975

Schlagworte:

Postsozialismus, Erinnerung, ethnographische Forschung, Transformation, Zeitlichkeiten

Abstract

Das Konzept Postsozialismus wird mittlerweile nicht nur als wissenschaftliche Kategorie verwendet, sondern zunehmend auch im Alltag und in künstlerisch-aktivistischen Kontexten angeeignet. In der Einleitung zu diesem Band geben wir einen Überblick über die Entwicklung des Begriffs und arbeiten sein spannungsvolles, aber produktives Verhältnis zu post- und dekolonialen Theorien heraus. Wie kann das Konzept Postsozialismus 30 Jahre nach dem Zusammenbruch der staatsozialistischen Systeme analytisch produktiv gemacht werden? Hierfür wenden wir uns Praktiken des Erinnerns zu und verbinden diese mit Überlegungen zum Begriff Postsozialismus. Die einzelnen Artikel beleuchten diese Verbindung anhand unterschiedlicher Regionen und Phänomene und stellen durch ihre diversen methodischen Zugänge und Perspektiven wichtige Beiträge zur Diskussion um die analytische Produktivität des Begriffs dar. Der auf Praktiken ausgerichtete ethnographische Fokus ermöglicht kontextspezifische Zusammenhänge zu analysieren, ohne übergreifende Dynamiken aus dem Blick zu verlieren. Durch die begriffliche Bezugnahme wird die Vergangenheit stets als Vergleichsfolie aufgerufen. Ein ethnographischer Blick kann dieses Spannungsfeld des Konzeptes zwischen Aufrufung und Reifizierung beleuchten.

Autor/innen-Biografien

Klara Nagel, Humboldt-Universität zu Berlin

Klara Nagel ist derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt „CrimScapes – Navigating Citizenship through European Landscapes of Criminalisation“ an der Humboldt- Universität zu Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Anthropologie politischer Felder, insbesondere der Rechtsanthropologie und der Anthropologie des Staates. Des Weiteren beschäftigt sie sich mit Postsozialismus und feministischen/intersektionalen Theorien.

Carina Fretter, Humboldt-Universität zu Berlin

Carina Fretter absolviert das Masterstudium am Institut für Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin, im Rahmen dessen sie ebenfalls ein Semester an der Universität Warschau studiert hat. Ihre Interessenschwerpunkte liegen in den Bereichen Care-Arbeit, Klassismus(-theorien) sowie intersektionaler Perspektiven. Außerdem beschäftigt sie sich mit dem Thema Postsozialismus.

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Veröffentlicht

2022-02-21 — aktualisiert am 2022-02-21

Zitationsvorschlag

Nagel, K., & Fretter, C. (2022). Living in the post: Einleitende Überlegungen zu den Potentialen und Grenzen postsozialistisch-ethnographischen Forschens. Berliner Blätter, 85, 5–18. https://doi.org/10.18452/23975

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