Who is living in the post?
Perspektiven von Akademiker*innen aus der DDR auf die deutsche Wiedervereinigung und Nachwendezeit
DOI:
https://doi.org/10.18452/24000Schlagworte:
postsozialistische Subjekte, biographische Interviews, West/Ost-Differenz, Evaluierung, WiedervereinigungAbstract
Die Perspektiven von Wissenschaftler*innen aus der DDR auf die Wiedervereinigung und Nachwendezeit betrachte ich als Erfahrungen postsozialistischer Subjekte, die in einem heute noch wirksamen West/Ost-Machtgefüge verortet sind. Ich werfe einen ethnographischen Blick auf deren Erinnerungen mit dem Ziel, Erinnerungsdiskurse bezüglich der deutschen Wiedervereinigung sowie Nachwendezeit zu differenzieren. Zunächst plädiere ich mit der „doppelten Sozialisierung/Kulturalisierung“, die Menschen aus der DDR durch den Beitritt zur Bundesrepublik 1990 und das Leben in zwei unterschiedlichen Systemen erfuhren, für die Wertschätzung ostdeutschen Erfahrungsreichtums. Das Aufeinandertreffen von west- und ostdeutschem Wissenschaftssystem thematisiere ich anschließend mithilfe der „Evaluationserfahrung“. Der Rückblick auf die Evaluierung ist hilfreich, um heutige Machtverhältnisse wie die Unterrepräsentation Ostdeutscher in den Eliten zu verstehen. Abschließend steht eine Diskriminierungserfahrung im Wissenschaftsbetrieb des wiedervereinigten Deutschlands im Fokus, anhand derer ich die Differenzlinie West/Ost diskutiere.
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