The Marxist case for abortion
Rethinking the imagination of bodies in Soviet Marxism
DOI:
https://doi.org/10.18452/27983Schlagworte:
Kalter Krieg, Rumänien, Sozialismus, Abtreibung, Marxismus, Osteuropa, queering MarxismusAbstract
Dieser Artikel schlägt die Reformulierung eines Pro-Abtreibungs-Marxismus vor und möchte damit eine Alternative zu aktuellen Debatten bieten, die individuelle Rechte gegen Abtreibungsgegner in Stellung bringen. Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten von Amerika von 2022, das Urteil Roe v. Wade (1973) aufzuheben, lässt das Schreckgespenst von der Konsolidierung der Anti-Abtreibungsbewegung in den Ländern Osteuropas aufleben, die kulturell wie politisch stark von den USA beeinflusst sind. Um meine psychoanalytische und marxistische Kritik zu entwickeln, konzentriere ich mich nicht allein darauf, den Individualismus zu kritisieren, sondern schlage eine dialektische Interpretation des Kapitalismus vor. Ich bringe zwei Argumente vor: Erstens zeige ich auf, dass der US-amerikanische soziale Konstruktivismus den Körper als naturgegeben verstand, während der produktivistische Körper als Vehikel für eine sowjetisch-marxistische Ideologie stand, die auf die Emanzipation der gesamten Menschheit abzielte. Zweitens verfolge ich eine ideologische Verschiebung im rumänischen Kino von einem marxistischen Körper zu einer Politik der natürlichen Ursprünglichkeit, auf der das rumänische Abtreibungsverbot von 1966 basiert. Indem ich den sowjetischen Produktivismus als Theorie kritisiere, die den Kapitalismus untergraben wollte (wie Žižek sehe ich eine solche Materialisierung als den falschen Marxismus), zeige ich die Relevanz eines historischen Arguments für eine marxistische Pro-Abtreibungspolitik.
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