Rechtsextremismus in Ostdeutschland - Spezifik oder Ossifizierung?

Kategorien für eine mehrebenenanalytische Betrachtung

Autor/innen

  • Heike Radvan Institut für Rechtsextremismusforschung der Universität Tübingen

DOI:

https://doi.org/10.60789/911189

Schlagworte:

Rechtsextremismusforschung, extreme Rechte , Ostdeutschland , Ossifizierung , Mehrebenenanalyse, Rechtsextremismus und Schule

Abstract

Ausgehend von einem aktuellen Fall im Bundesland Brandenburg argumentiert der Artikel für eine regionalspezifische, historisch-rekonstruktive Analyse extrem rechter Erscheinungsformen. Zusammenfassend wird nachgezeichnet, wie der Diskurs über Rechtsextremismus in Ostdeutschland seit den frühen 1990er Jahren verlaufen ist. Der kritische Blick auf den ‚Braunen Osten‘ als Diskurs bedeutet dabei nicht, die durch Forschung und Monitoring belegte Gewalt und Strukturen, die damit in Beziehung stehen, als Erfindung abzutun. Vielmehr läßt sich eine Spezifik extrem rechter Erscheinungsformen in Ostdeutschland nachzeichnen. Zugleich gilt es, die Gleichzeitigkeit zweier Phänomene zu berücksichtigen: Das pauschal abwertende Reden über ‚den Osten‘ und die damit verbundene Entlastung für den Westen. Der Artikel fragt danach, welche Bedingungen Forschung berücksichtigen sollte, um eine differenzierte Thematisierung der extremen Rechten in Ost- und Westdeutschland zu ermöglichen. Es werden Kategorien für die Erforschung von Rechtsextremismus vorgeschlagen, mit denen eine fallspezifische Mehrebenenanalyse ermöglicht wird und somit versucht werden kann, geografisch-historischen sowie aktuellen Entwicklungen angemessen zu entsprechen. Ziel ist es, über determinierende und vereinseitigende Zuschreibungen des ‚Braunen Osten hinauszukommen; gleichzeitig werden Spezifika untersuchbar und Erkenntnisse benennbar.

Autor/innen-Biografie

Heike Radvan, Institut für Rechtsextremismusforschung der Universität Tübingen

Prof. Dr. Heike Radvan, Erziehungswissenschaftlerin; seit 10.2024 Professorin für Rechtsextremismusforschung mit den Schwerpunkten Politische und kulturelle Bildung am Institut für Rechtsextremismusforschung der Universität Tübingen (IRex). Sie forscht und lehrt u.a. zu Umgang mit extrem rechten Dominanzbestrebungen, regionale Spezifika (extrem) rechter Erscheinungsformen und Ausprägungen zivilgesellschaftlicher Gegenwehr, Gender und Rechtsextremismus, Hochschulen im Umgang mit extrem rechten Einflussnahmen, Antisemitismus (in der DDR).

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Veröffentlicht

2025-10-08

Zitationsvorschlag

Radvan, H. (2025). Rechtsextremismus in Ostdeutschland - Spezifik oder Ossifizierung? Kategorien für eine mehrebenenanalytische Betrachtung . Berliner Blätter, 91, 103–115. https://doi.org/10.60789/911189

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