Matters of Perspective at the Humboldt Forum

Autor/innen

  • Duane Jethro University of Cape Town

DOI:

https://doi.org/10.18452/28739

Schlagworte:

Afrika, Ethnologisches Museum, Humboldt Forum, Ansichtssache(n), Postkolonialusmus

Abstract

In dieser Ausstellungsrezension diskutiere ich die kuratorischen Entscheidungen, die im Rahmen der Installation Ansichtssache(n) im Ethnologischen Museum des Humboldt Forums in Berlin getroffen wurden. Ich untersuche die Kernelemente der Ausstellung, analysiere die Teilausstellung Das Deutsche in mir ist indirekt und schließe mit einer Diskussion des angrenzenden Kunstwerks Township Wall, wobei ich die Rolle dieses Kunstwerks in Bezug auf die Wahrnehmung der afrikanischen Sammlungen interpretiere. Ich argumentiere, dass Ansichtssache(n) Aspekte der deutschen kolonialen Vergangenheit aufzeigt, die für die Auseinandersetzung mit ethnologischen Sammlungen in einer Zeit hitziger öffentlicher Debatten relevant sind. Die Ausstellung behandelt auf mutige Weise historische Themen wie race, Differenz und deutsches Kolonialerbe und stellt besonders gut die sozialistische Geschichte der transnationalen Solidarität während des Kalten Krieges dar. Doch insgesamt bedient sich die Ausstellung einer Sprache der Reue, die in der deutschen Kulturlandschaft zwar nicht unbekannt ist, die aber aus manchen Blickwinkeln eher selbstgefällig als kritisch erscheint. Mit anderen Worten sind die Perspektiven der Ausstellung nicht auf die wesentlichen Fragen von Macht, Geschichte und strukturellem Rassismus gerichtet, um die es bei der Auseinandersetzung mit kolonialem Erbe in einem Museum wie dem vorliegenden eigentlich gehen sollte.

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Veröffentlicht

2024-06-07

Zitationsvorschlag

Jethro, D. (2024). Matters of Perspective at the Humboldt Forum. Berliner Blätter, 89, 61–70. https://doi.org/10.18452/28739

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