Provenance-Centered Reckoning

A Memory Infrastructure for the Colonial Past?

Autor/innen

  • Jonathan Bach The New School

DOI:

https://doi.org/10.18452/28741

Schlagworte:

Kolonialismus, Deutschland, materielle Kultur, Erinnerung, Provenienz, Restitution

Abstract

Was bedeutet es, dass in Deutschland der Kolonialgeschichte eine neue Phase der Vergangenheitsbewältigung neben der Erinnerung an die nationalsozialistische und ostdeutsche Vergangenheit – und oft in Spannung zu dieser – beigemessen wird? Dieser Artikel untersucht die Erinnerungspolitik anhand der sich wandelnden Rolle materieller Restitution auf staatlicher Ebene. Regierungen spielen eine zentrale Bedeutung bei der Gestaltung und Ermöglichung (oder Verhinderung) dessen, was durch staatlich sanktionierte Diskurse und institutionelle Strukturen, die als Erinnerungsinfrastrukturen bezeichnet werden können, Teil der öffentlichen Erinnerung eines Landes wird. In diesem Artikel wird insbesondere untersucht, wie die Provenienzforschung, einst eine relativ obskure kunsthistorische Methode, eine entscheidende Stellung in der deutschen Erinnerungskultur erlangt hat. Durch die Analyse staatlicher Diskurse, die das diskursive Feld prägen, demonstriere ich, wie eine Erinnerungsinfrastruktur für die koloniale Aufarbeitung auf der zentralen Bedeutung der Provenienzforschung für die Aufarbeitung der NS-Raubkunst aufbaut und sie für die Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit adaptiert. Ich schlage vor, dies als provenienzzentrierte Aufarbeitung zu bezeichnen, und zeige, dass diese begonnen hat, die Konturen der Vergangenheitsaufarbeitung in Deutschland neu zu gestalten.

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Veröffentlicht

2024-06-07

Zitationsvorschlag

Bach, J. (2024). Provenance-Centered Reckoning: A Memory Infrastructure for the Colonial Past?. Berliner Blätter, 89, 43–59. https://doi.org/10.18452/28741

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