On the Sidelines
Silenced Legacies and Challenges of Cultural Memory in the Founding of the Museum of European Cultures in Berlin
DOI:
https://doi.org/10.18452/28742Schlagworte:
deutsche Erinnerungskultur, multidirektionale Erinnerung, Museum Europäischer Kulturen, (post)migrantische Gesellschaft, schwieriges ErbeAbstract
Die Gründung des Museums Europäischer Kulturen (MEK) ist das Ergebnis eines komplexen Fusions- und Transformationsprozesses. Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung wurden 1992 die staatlichen Volkskundemuseen Ost- und Westberlins – das Museum für Volkskunde bzw. das Museum für Deutsche Volkskunde – zu einem gemeinsamen Museum für Volkskunde zusammengeführt. Letzteres wurde 1999 mit der Abteilung Europa des Museums für Völkerkunde zusammengelegt und erhielt den Namen Museum Europäischer Kulturen. Der Beitrag thematisiert das Spannungsverhältnis zwischen der anhaltenden Marginalisierung des MEK und dessen "schwierigem Erbe" (Macdonald 2009, 1) im Schatten des Deutschen Historischen Museums und des Humboldt Forums und der politischen Geschichte seines Gründungsprozesses nach 1989. Bei der Betrachtung der Transformationsgeschichte dieses Museums vor dem Hintergrund von Michael Rothbergs (2021 [2009]) multidirektionaler Erinnerung wird deutlich, wie sich verschiedene Erinnerungslinien überlagern und gegenseitig beeinflussen, unter anderem die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg, die Ost-West-Teilung Deutschlands und die anschließende Wiedervereinigung des Landes. Zugleich lässt sich im Rahmen der "europäischen" Transformation des Museums ein grundlegender Wandel in der Museumspraxis beobachten, der in erinnerungskulturelle Dynamiken der (post)migrantischen Gesellschaft eingeschrieben ist.
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