Die Braune Spree

Zwischen blühenden Landschaften und feral dynamics der Lausitzer Bergbaufolgelandschaften

Autor/innen

  • Kristiane Fehrs Humboldt-Universität

DOI:

https://doi.org/10.18452/28586%20

Schlagworte:

Kohleabbau, Anthropozän, Wasser, anthropozäne Landschaften, sensory ethnography, Lausitz

Abstract

Das Lausitzer Kohlerevier soll zur Auflugs- und Urlaubsregion für Großstädter werden. Stillgelegte Tagebaue werden mit Wasser geflutet und so das Lausitzer Seenland gestaltet. Gleichzeitig führt hier ein komplexes Zusammenspiel hydrochemischer, geologischer und technischer Prozesse dazu, dass sich Jahrzehnte nach dem Schließen eines Großteils der Tagebaue Gewässer in der Region braun färben – das Phänomen wird Braune Spree genannt. In diesem Artikel nehme ich diese Bergbaufolgelandschaften als spezifisch anthropozäne Landschaften in den Blick. Dabei arbeite ich Reibungen zwischen den vermeintlich ‚blühenden Landschaften‘ der zukünftigen Tourismusregion und den unintendierten Auswirkungen des Kohleabbaus – die ich mit Tsing et al. als feral dynamics (zu Deutsch ungezähmte Dynamiken) fasse – heraus. Durch den Blick auf diese Reibungen wird deutlich, wie sich in der Inszenierung der Gestaltung des Lausitzer Seenlands eine Fortschrittserzählung fortzuschreiben scheint, die wiederum durch das Phänomen Braune Spree verunsichert wird.

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Veröffentlicht

2024-06-05

Zitationsvorschlag

Fehrs, K. (2024). Die Braune Spree: Zwischen blühenden Landschaften und feral dynamics der Lausitzer Bergbaufolgelandschaften. Berliner Blätter, 87, 63–76. https://doi.org/10.18452/28586